Show diversity,
experience education

KATARINA ŠEVIĆ & Tehnica Schweiz

Social Motions

7. Sep 14 28. Sep 14

Opening hours
Di — Do: 14:00 — 19:00
Fr — So: 11:00 — 19:00
Admission
4 € pro Person | 2,50 € ermäßigt
Freitag ab 12:00 freier Eintritt (ausgenommen Feiertage)
»… das ästhetische Wohlgefallen an den ornamentalen Massenbewegungen (ist) legitim. …die in ihnen gegliederte Masse ist aus den Büros und Fabriken geholt; das Formprinzip, nach dem sie gemodelt wird, bestimmt sie auch in der Realität.«
Siegfried Kracauer, Das Ornament der Masse, 1927

Die 2007 auf dem Gelände des ehemaligen Mauerstreifens in Berlin-Kreuzberg inszenierte Massenchoreographie »Social Motions« von Katarina Šević entsteht aus einem Interesse an dem sozialen, ästhetischen und politischen Aspekten von Massenbewegungen in politischen Protestbewegungen. Auch Massenchoreografien bei Sportereignissen, Versammlungen wie auch in Alltagsroutinen von Menschen im Raum sowie deren Beziehungen und Ähnlichkeiten untereinander in verschiedenen historischen Epochen bildeten den Ausgangspunkt für diese Performance, deren Dokumentation per Video in der Ausstellung gezeigt wird. An der Massenchoreografie, die ohne Vorproben unter Befolgung einfacher Anweisungen stattfand, nahmen 2007 hundertzwanzig Freiwillige aller Altersgruppen und politischen wie auch kulturellen Hintergründe teil. Die Installation »Stummer Diener«, eine Zusammenarbeit von Katarina Šević und Tehnica Schweiz (Gergely László), bezieht sich auf das 1958 von Max Frisch veröffentlichte Drama »Biedermeier und die Brandstifter«. Die Arbeit beschwört mit Frischs Zitat den Medienkonsum und das Verhalten eines zeitlosen Mittelklassemilieus, in dem Scheinheiligkeit, Angst vor Veränderung und Kurzsichtigkeit jede Vernunftentscheidung blockieren. Katarina Šević (*1979, Novi Sad/Serbia) und Gergely László (*1979, Budapest) leben und arbeiten als Einzelkünstler/innen wie auch in der gemeinsamen Künstlergruppe Tehnica Schweiz (mit Péter Rákosi) in Budapest und Berlin. Sie studierte am »Intermedia Department« an der Universität der Bildenden Künste in Budapest.

Kuratiert von Christiane Mennicke-Schwarz