Entwickelt mit der Flora e.V., dem Boselgarten als Außenstelle des Botanischen Gartens der TU Dresden, dem Umweltzentrum e.V., dem Umweltamt und der GalaBau im Regiebetrieb Zentrale Technische Dienstleistungen der Landeshauptstadt Dresden und den Mittwochsmaler*innen.
Wir laden Euch herzlich ein, über die kommenden Sommerwochen in Dresden vorbei zu kommen und die unmittelbar neben dem Gartenlokal El Horst in der Bergmannstraße in Striesen gelegene Ausstellung im Grünen anzuschauen, die ab heute zu sehen ist! Die Ausstellung zeigt einen Ausblick auf den Garten und die kommende Filiale des Kunsthauses Dresden in der Kleingartenanlage.
Der Harmas KGV ist ein künstlerischer Projektgarten, der aus einer interdisziplinären Zusammenarbeit auf Initiative des Kunsthauses Dresden entstand. Der Modellgarten, der mit bedrohten Pflanzen aus der Region bepflanzt werden soll, stammt von der auf Projekte zu Artenvielfalt und Nachhaltigkeit spezialisierten Künstlerin Nana Petzet und wird mit einer Vielzahl lokaler Partner weiterentwickelt und umgesetzt. Feld-Mannstreu, Astlose Graslilie, Taubenskabiose und das Siebenbürgische Perlgras werden gemeinsam mit den weiteren trockenheitsliebenden Pflanzen des Elbhügellandes, die das Biotop besiedeln werden, in 17 Pflanzenportraits vorgestellt. Der Ausstellungspavillon, der bereits jetzt im Rohbau zu sehen ist, wurde von den Architekt*innen Alexander Römer und Mia für constructlab entworfen.
Für die Künstlerin Nana Petzet bildete die Arbeit von Jean-Henry Fabre, einer der ersten Forscher, der sich Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts konsequent dem Studium der Insektenwelt gewidmet hat, die grundlegende Inspiration für den Modellgarten auf Parzelle 3 der Kleingartenanlage.
Fabre, der berühmte französische Insektenforscher und Wegbereiter der Verhaltensforschung, der u.a. mit Charles Darwin korrespondierte, schreibt in seinem Lebenswerk Souvenirs Entomologiques (Erinnerungen eines Insektenforschers), das er zwischen 1879 und 1907 veröffentlichte: »Ich möchte von dem Stück Land sprechen, das nach meinem lang gehegten Plan ein Labor für lebendige Insektenforschung werden soll, von dem Stück Land, das ich in der Einsamkeit eines kleinen Dorfes nun endlich bekommen habe. Es ist ein Harmas. So nennt man hier steinige, von Thymian überwucherte Brachen.« Mit dem Harmas verwirklichte Fabre 1879 seinen Traum, ein Insektenparadies zu schaffen, in dem er ungestört und ohne lange Wege das Verhalten der Insekten beobachten konnte. Heute ist der »Harmas« als Teil des französischen Nationalen Naturhistorischen Museums der Öffentlichkeit zugänglich.
Der durch Fabres Harmas inspirierte Modellgarten möchte durch die Anlage und gemeinsame Betreuung eines Trockenbiotops mit heimischer Flora das Potential von Kleingartenanlagen nutzen und fördern, gemeinsam dem Verlust von Artenkenntnis entgegenzuwirken. Er eröffnet einen Ort, an dem wir in Fabres Sinne »mit liebevoller Begeisterung und Wissensdrang« unsere »tierischen und pflanzlichen Mitlebewesen« beobachten können.
Die temporäre Ausstellung zum HARMAS KGV ist Teil des vom Kunsthaus Dresden initiierten Langzeitprojektes Neue Nachbarn.
Unterstützer
Entwickelt, gefördert und nachhaltig fortgeführt im Rahmen von Nachbarschaften als Teil der Bewerbung Dresdens um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2025.