Aus Anlass des Gedenkens an die Zerstörung Dresdens im II. Weltkrieg lädt #WOD – Weltoffenes Dresden auch im Jahr 2022 zu einer großen gemeinsamen Plakataktion im öffentlichen Raum vom 9. bis 22. Februar und künstlerischen Auseinandersetzung mit den Ereignissen vom 13. Februar 1945 ein.
Kann Geschichte eine Falle sein?
Die im Libanon während des Bürgerkriegs aufgewachsenen Künstler:innen Rana Haddad und Pascal Hachem haben anlässlich des Gedenkens in Dresden eine neue künstlerische Arbeit für den Altmarkt entwickelt. »Wir sind damit aufgewachsen, zu hören, dass sich die Geschichte wiederholt. Sollte man nicht jedoch aus der Geschichte lernen, damit wir nicht in die gleiche Falle tappen?« Der Schriftzug lässt die Frage offen, ob sich der Kreis schließt: Geschichte wird durch uns gemacht – History is what you make of it.
Can history be a trap?
The artists Rana Haddad and Pascal Hachem, who grew up in Lebanon during the civil war, have developed a new artistic work for the Altmarkt on the occasion of the commemoration in Dresden. »We grew up hearing that history repeats itself. However, shouldn’t we learn from history so that we don’t fall into the same trap?« The lettering leaves the question of closing the circle open: History is what you make of it.
In den vergangenen Jahren hat der Zusammenschluss der Dresdner Kunst- und Kulturinstitutionen #WOD – Weltoffenes Dresden mit den Themenkomplexen Erinnern und Vergessen Brücken aus der Vergangenheit in die Gegenwart geschlagen, um zu (be-)fragen, wie ein gemeinsames Morgen aussehen kann. Das gemeinsame Gedenken steht im Jahr 2022 unter dem Thema des Friedens. Begleitet von dem Motto WELT – OFFEN – (GE)DENKEN richten wir den Blick auf Menschen, die an vielen Orten in der Welt im Wissen um die Vergangenheit im Heute eine gemeinsame friedliche Zukunft gestalten wollen.
Wie gehen wir mit dem Erbe der uns vorangegangenen Generationen um? Wie verwandelt sich eine Gesellschaft von einer Ausnahmesituation der Ausgrenzung, der Gewalt und des Krieges in ein friedliches, demokratisches Miteinander?
Frieden ist immer noch nicht selbstverständlich. Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie schnell eine Normalität durch eine neue abgelöst werden kann und welche gesellschaftlichen Kraftanstrengungen dies beinhaltet. Manchmal braucht es nur einen kleinen Impuls, um eine ganze Bewegung ins Rollen zu bringen. Die Menschheit und damit auch der Frieden stehen vor riesigen globalen Herausforderungen, sei es das Klima, die Corona-Pandemie , Menschenrechtsverletzungen oder wirtschaftliche Konflikte. In der Woche um den 13. Februar 2022 lenkt #WOD den Blick in die Zukunft: Wo setzen sich Menschen aktuell für den Frieden ein? Wie können wir gemeinsam WELT – OFFEN – (GE)DENKEN?
Auf ganz unterschiedliche Weise werden die in einem gemeinsamen Auftritt gestalteten und zugleich programmatisch diversen künstlerischen Beiträge der Kulturinstitutionen die Passant*innen im Dresdner Stadtraum zum Nachdenken über Frieden und in plurale Formen des zukunftsgerichteten (Ge)Denkens einladen. #WOD – Weltoffenes Dresden reflektiert das Verhältnis von Geschichte, Gegenwart und Zukunft und macht die zentralen Plätze der Stadt als Orte des gemeinsamen Dialogs erlebbar.
Die Kulturinstitutionen präsentieren mit einer Plakatkunst-Aktion an verschiedenen Orten des Kulturstadtraums Dresdens und am Standort Radebeul, individuell ausgewählte, großformatige Bildmotive mit zum Teil eigens für die Aktion von Künstler*innen entworfenen Werken, mit Fotografien und mit Zitaten, die zum Innehalten und Nachdenken auffordern.