Vielfalt zeigen,
Bildung erleben

Monument

Manaf Halbouni

17. Sep 16 5. Mär 17

Öffnungszeiten
rund um die Uhr
Eintritt
frei

Mit der Skulptur Monument, die im Rahmen des Kulturfestes Am Fluss und des Dresdner Gedenkens für die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Neumarkt aufgestellt wird, setzt der Künstler Manaf Halbouni ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit.

Manaf Halbounis Skulptur bezieht sich auf die gegenwärtige Situation in Syrien. Das Motiv der aufgerichteten Busse greift ein Bild aus Aleppo auf, das bereits im März 2015 durch die Medien ging: Es zeigt eine Straße im Ostteil der Stadt, abgeschirmt durch drei Buswracks, die notdürftig mit Drahtseilen zwischen den Häusern verspannt wurden. Eine von unzähligen Straßensperren, die während der Kampfhandlungen in der Stadt errichtet wurden*, um das Leben von Menschen zu schützen. Manaf Halbouni schafft mit dem Bild der aufgestellten Busse eine Verbindung zwischen der Situation der Menschen im Nahen Osten und in Europa: Ihr Leid und ihre unaussprechlichen Verluste, aber auch ihre Hoffnung auf Wiederaufbau und Frieden.

Große Teile von Aleppo, der einst lebendigen historischen Stadt, dem florierenden industriellen Herzen Syriens, liegen seit den Kämpfen in Trümmern. Auch nach dem Ende der Kampfhandlungen wird es noch Jahrzehnte dauern, bis Chaos und Zerstörungen überwunden sind und die Menschen einen Alltag ohne Angst leben können.

Menschliches Leid und zerstörte Städte: Die aktuellen Bilder aus Syrien erinnern uns an die Folgen vergangener Kriege weltweit, und gerade ältere Menschen denken dabei an das selbst erfahrene Leid und an die unermesslichen Mühen des Wiederaufbaus in den Städten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Manaf Halbouni hat den Ort für das Monument bewusst gewählt. Die Frauenkirche und der Neumarkt gelten heute als Symbole für den überwundene Krieg und den Wiederaufbau. Das meint nicht nur die Neuerrichtung von Gebäuden, sondern den langen Weg zu einer Gesellschaft, in der Menschen in Frieden und Freiheit leben können.

Im Rahmen des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt und Am Fluss/ At the River wird die Menschenkette zum 13. Februar 1945 auf dem Dresdner Neumarkt am Monument eröffnet.

Hinweis: Arbeiten des Künstlers Manaf Halbouni, der sich in seinen plastischen Werken mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen wie mit dem Bürgerkrieg in seinem Heimatland Syrien auseinandersetzt, sind derzeit auch in einer Ausstellung zum Hegenbarth-Stipendium I know, you know (20.Januar bis 19 März 2017, mit Marie Athenstaedt) in der Städtischen Galerie im Landhaus, Wilsdruffer Str.2, zu sehen.

* Formulierung von der Redaktion am 8.2.2017 geändert: »von Zivilisten errichtet« wurde geändert in »zum Schutz der Zivilbevölkerung errichtet«. Näheres zum Motiv entnehmen Sie der Pressinformation desselben Tages.

Das Monument wird durch ein projektbezogenes Netzwerk von Partnern ermöglicht, deren gemeinsame Zielsetzung ein offener Diskurs im öffentlichen Raum ist: 

Stiftung Kunst & Musik für Dresden, Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Kunstkommission für Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Dresden, Stiftung Osterberg für Kunst & Kultur, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr (MHM). Dank an ALEXANDER POETZSCH ARCHITEKTEN.

Ein Projekt des Kunsthauses Dresden im Rahmen von »Am Fluss / At the River. Zu Kulturen des Ankommens / On Cultures of Arrival«.