In mitten der Kleingärten ist ein künstlerischer Modellgarten zur Beobachtung seltener und bedrohter Pflanzen in der Region entstanden. Die Künstlerin Nana Petzet entwickelte den Garten Harmas KGV, um am Beispiel von gefährdeten heimischen Wildblumen und -gräsern die Wechselwirkung zwischen Mikroklimata, besonderen vor Ort zu findenden Böden und dem langfristigen Wachstum und Verhalten der Wildpflanzen möglich zu machen. Rund um den Ausstellungspavillon wurde Pläner, ein für die Region charakteristisches Gestein aus der Kreidezeit, vermischt mit Lößlehm, aufgeschichtet.
Hanglagen in allen vier Himmelsrichtungen bieten den Pflanzen je unterschiedliche mikroklimatische Bedingungen. An der Außenwand des Pavillons laden Pflanzenportraits zur Begegnung mit den hier angesiedelten selten gewordenen heimischen Wildpflanzen ein, deren Entwicklung vor Ort beobachtet werden kann. Steinige, unwirtliche und von Wildpflanzen bewachsene Gelände, die es heute nur noch selten gibt, bezeichnet man in Südfrankreich als Harmas. Der südfranzösische Forschungsgarten den Jean-Henry Fabre, eines der Pioniere der wissenschaftlichen Insektenforschung Ende des 19ten Jahrhunderts, ist die Inspiration für das künstlerische Forschungsvorhaben und Langzeitprojekt Harmas KGV von Nana Petzet.
Nana Petzet (*1962) ist bildende Künstlerin. Nach einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste München und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg steht die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und die besondere Rolle von Grünräumen in der Stadt im Zentrum ihrer Arbeit.