Die Ausstellung Offener Prozess widmet sich den Auswirkungen rassistischer und rechter Gewalttaten am Beispiel des NSU-Komplexes. Die gesellschaftliche Aufarbeitung des NSU-Komplexes ist noch immer nicht abgeschlossen. In der Ausstellung wird dabei die (Ost)-Deutsche Realität, insbesondere in Sachsen, zum Ausgangspunkt genommen, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen: sie erzählt von Migrationsgeschichten, strukturellem und institutionellem Rassismus, den Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und vom Widerstand dagegen.
Die künstlerischen Werke der Ausstellung, die seit 2021 deutschlandweit und nun erstmals auch in Dresden gezeigt werden, widmen sich den Lebensrealitäten von Gastarbeiter*innen, Vertragsarbeiter*innen, Migrationsgeschichten, dem Alltag in Deutschland, rechtsterroristischer Gewalt sowie Alltagsrassismus. Beiträge von aktivistischen Initiativen erinnern an diejenigen, die Opfer dieser Gewalt geworden sind und sind die lauten Stimmen derer, die sich dagegen zur Wehr setzen.
Ganz im Sinne von »lebendigem Erinnern« nimmt die Ausstellung Offener Prozess marginalisierte Perspektiven in den Blick – denn nicht selten sind es die Geschichten der Täter*innen des NSU-Komplexes, die im Zentrum medialer Narrative dominieren. Die Ausstellung fordert zum Widerstand und zum Handeln auf. Das Zuhören wird dabei als politische Praxis verstanden und das Erinnern als ein offener und aktiver Prozess.
Die komplexen Ereignisse des NSU-Prozesses werden durch die Exponate, ein Methodenhandbuch, ein mehrsprachiges Vermittlungsteam und ein Rahmenprogramm vor Ort für ein breites Publikum zugänglich gemacht.
Mit künstlerischen Beiträgen von:
Želimir Žilnik, Pınar Öğrenci, Nguyễn Thành Phong, Alex Gerbaulet & Mareike Bernien, Hito Steyerl, Imran Ayata & Bülent Kullukcu, Vincent Bababoutilabo, Harun Farocki, belit sağ, Sefa Deterli, Forensic Architecture, socills, SPOTS, Anne König & Nino Bulling, Ulf Aminde, Hannah Zimmermann, Irène Mélix, Theo Threise, Diana Felber, Andrea Fuchs, The Threise, Ülkü Süngün und das ARK-Kollektiv.
Aktivistische Gruppen/Initiativen:
Initiative 12. August, Initiative BREAK THE SILENCE – In Gedenken an Oury Jalloh, Tribunal NSU-Komplex auflösen, Herkesin Meydanı, Projektteam Offener Prozess
Publikationen:
Anne König und Nino Paula Bulling (Comic Bruchlinien)
Die Ausstellung ist entstanden im Rahmen des Projekts »Offener Prozess_NSU – Aufarbeitung in Sachsen« des ASA-FF e. V. unter Leitung von Hannah Zimmermann und Jörg Buschmann. Das Kurationsteam Ayşe Güleç und Fritz Laszlo Weber hat im Auftrag des Projekts Offener Prozess das künstlerische, gestalterische und kuratorische Konzept der Ausstellung entwickelt.
Irène Mélix war verantwortlich für die Ausstellungsproduktion und die Konzeption der Webausstellung.
Das Vermittlungsprogramm sowie die politische Bildungsarbeit im Kontext der Ausstellung basieren auf der Konzeption von Ayşe Güleç, Juliane Phieler und Hannah Zimmermann. Ausstellungsgestaltung und -grafik: please don‘t touch.
Programmierung und Medientechnik: YNT Studio. Produktion: Borgmann Ausstellungsbau und Design GmbH.
consultant in residence: Sandra Plessing. Layout: Thanh Nguyen Phuong.
Programmierung: Daria Samokhvalova. Einfache Sprache: Anne Goldbach, Lucia Staib, Nico Leonhardt, mit Unterstützung von Beate Schlothauer, Frank Pöschmann, Maria Naumann, Sebastian Wenzel.
Übersetzungen: ADD teweS Sprachdienst. Beratung: neue untend*ckte narrative.
Gefördert durch das Förderprogramm Weltoffenes Sachsen, die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 und das Stadtbezirksamt Dresden Altstadt.
Mit freundlicher Genehmigung der Gateway Real Estate.