Vielfalt zeigen,
Bildung erleben

Wolfgang Müllerrr: Extra und Gleichzeitig

Zu künstlerischen Prozessen jenseits des Werks

25. Mär 11 29. Mai 11

Öffnungszeiten
Di — Do: 14:00 — 19:00
Fr — So: 11:00 — 19:00
Eintritt
4 € pro Person | 2,50 € ermäßigt
Freitag ab 12:00 freier Eintritt (ausgenommen Feiertage)

Wolfgang Müllerrr: EXTRA UND GLEICHZEITIG zeigt einen Querschnitt von Arbeiten aus den letzten dreißig Jahren. Seit Mitte der 1980er Jahre wirkt der Künstler, Musiker, Autor und Performer in allen künstlerischen Genres. Seine Kunstwerke oszillieren zwischen Performance und visueller Kunst, Soundart und Hörspiel. Wolfgang Müller reflektiert seine Themen mit und innerhalb künstlerischer Medien wie Zeichnung, Malerei, Skulptur, Text, Fotografie, Film und Musik. 1980 gründete er die Künstlerband Die Tödliche Doris und 1982 veröffentlichte er das Buch Geniale Dilletanten.

Unterschiedlichste Themen gehen in seinem Werk überraschende Verbindungen ein. Post-Punk ebenso wie Island und Kanien’keha, die von der weißen Mehrheit lange unterdrückte und von den Mohawk reaktivierte Sprache, spielen eine Rolle. Aber auch ein Weiterdenken in den Räumen, die andere Künstler wie Kurt Schwitters, Dieter Roth oder Valeska Gert geöffnet haben, kennzeichnet sein Schaffen. Von besonderem Interesse ist Wolfgang Müllers performative Verschiebung von kulturellen Inhalten in neue Medien und Umfelder: neben vielen anderen die Übertragung der ersten LP von Die Tödliche Doris in gebärdensprachliche Gestaltung. Sein jüngster Werkkomplex Séance Vocibus Avium umfasst Zeichnungen, Texte und Objekte. Elf Musiker wurden hier von ihm eingeladen, ausgestorbenen Vogelarten ihre Stimme zu geben.

Selten gezeigte Arbeiten sind in dieser Ausstellung ebenfalls zu finden, so parus caerulues – eine auf einem Wahlkampfstand der FDP von 1995 basierende Installation mit Blaumeisen-Aufdrucken -, die rekonstruierte Serie der Ost-West-Gemälde von 1989 und Frisland Felarufeie = Frisland den Frisen!, eine 2007 entstandene Installation zu einer Phantominsel, deren Existenz dreihundert Jahre lang von Wissenschaftlern kaum angezweifelt wurde.

Kuratiert von Christiane Mennicke-Schwarz, kuratorische Assistenz: Su-Ran Sichling