»Fungal Follies« wurde ursprünglich als Finissage meiner ortspezifischen Installation »The Means, The Milieu« bei Objectif Exhibitions in Antwerpen im Jahr 2014 präsentiert und zeigt einige Gedanken, die sich aus Materialexperimenten und der kritischen Forschung während der Ausstellung entwickelt haben. Zugleich Vortrag, Performance, Trainingsworkshop und Puppenspiel verwendete die Präsentation Material der Ausstellung sowie neue Elemente, um ein humorvolles und informatives Gespräch zwischen Mikroorganismen zu inszenieren.
Die Performance erweckte eine parasitäre Steinpilz-Puppe zum Leben – ein performendes Prothese-Objekt, dem ein professioneller Puppenspieler innerhalb der mykologischen Maschine, die ich im Keller gezüchtet hatte, eine Stimme gab. In Zusammenarbeit mit den Puppentheatergruppen in Białystok produziert und mithilfe des Kurators und Schriftstellers Post Brothers geschrieben, diente die Performance als ein visueller Pilzhut, der am Ort der Objectif Exhibitions wuchs und anschließend seine Sporen verteilte, um anderenorts in Erscheinung zu treten.
Für »Fungal Follies« stellte ich eine große, mehrköpfige Puppe aus Stoff, Silikon und gelbem Ocker her, deren seltsame Gestalt von einem Gestell aus Metallstäben gestützt wird. In der Performance spricht ein Schauspieler als Bauchredner aus der Perspektive von fünf Pilzen. Er ist ein professioneller Puppenspieler, aber ich stelle ihm eine schwierige Aufgabe – er muss die verschiedenen Münder eines Pilz-Muppets bewegen, und zwar synchron mit einem Audioskript, das von der Schauspielerin Urszula Marciniak gesprochen wird. Ihre Stimme wird zu fünf einzigartigen Figuren verzerrt, zu einer bestimmten singulären Pluralität, die eine schizophrene Störung aktiviert. Es gibt zahlreiche Pilzsorten und ihre jeweiligen Verhaltensweisen bieten Stichworte und Hinweise, mit denen man ihre verschiedenen »Persönlichkeiten« imaginieren kann. Fünf Stimmen, fünf Perspektiven, doch alle werden von einem einzigen fünfköpfigen Pilz-Muppet-Konglomerat gesprochen. Die Performance befindet sich in einem Zustand der permanenten Probe, zugleich ungezwungen und ungeschickt, aber gut eingeübt und organisiert. Den Zuschauer*innen bleibt der Schauspieler nicht verborgen, seine Gegenwart und die schwierige Aktivierung der Puppen betont zudem den Kampf mit der Materie.
Das Gespräch zwischen den Pilzpuppen dreht sich um viele unterschiedliche Aspekte der Pilze aus verschiedenen pilzartigen Perspektiven. Die Pilze sprechen ständig über Essen und Dekomposition, über die Wiederverwertung von toter Materie, um neues Leben zu erzeugen. Der Dialog wird von fünf Figuren geführt, doch sie bilden alle einen einzigen Myzelkörper. Alle besitzen unterschiedliche Charaktereigenschaften und Ausdrucksformen (darunter ein ständig zitierender Saprophyt, der tote Texte und Tatsachen wiederverarbeitet, ein Zersetzer, der immer hungrig ist und in den Fluss des Dialogs eingreift, ein Mykorrhizapilz, der kooperativer ist und zwischen den anderen Organismen vermittelt, ein endophytischer Symbiont, der andauernd Witze reißt und mit Worten spielt, und ein revolutionärer Pilz, der ständig auf Kampf und Veränderung aus ist und für eine höhere Anerkennung der Wichtigkeit der Pilze im Ökosystem eintritt). Sowohl lehrreich hinsichtlich der Eigenschaften und Verhaltensweisen der Pilze als auch voller humoriger Kalauer und Wortspiele, funktioniert die Performance wie ein Artist Statement, das bedeutende Aspekte meiner allgemeinen Praxis beschreibt und bestimmte Beziehungen, die Pilze zueinander, zum Menschen und zur Welt im Allgemeinen haben, erforscht.
Während die Performance im Pilzdiskurs fußt, unterstreicht sie meinen Glauben an ontologische Einheit und gegenseitige Verbindung. Wir sind alle Teil eines Systems, das einem Myzelnetzwerk ähnelt (so, wie Pilze eine riesige Struktur bilden, ein miteinander verbundenes Netzwerk). Das Skript hebt Zersetzung als Form der Bauens und Kreierens hervor und wird langsam vollkommen unentzifferbar, doch bevor dies geschieht, bietet es ein klareres Verständnis meiner zentralen Forschungsinteressen sowie der Mykologie, die hinter verschiedenen Formen und Materien steckt. Das Gespräch der Puppe findet seinen Hohepunkt, wenn sich alle auf eine Revolution zur Veränderung der Welt einigen, doch schließlich hängt alles wieder vom Essen ab, sie sind hungrig und vergessen die Revolution, der Dialog wird undurchsichtig, peinlich und gedämpft, und die Revolution verpufft.
Important part of installation THE MEANS THE MILIEU is Lingzhi (Ganoderma Lucidum or Reishi) mushrooms known as the »flower of longevity« or »herb of immortality«.
Lucid Ganoderma is a poly-porus and a pharmaceutical fungus. More than two thousand years ago, Lucid Ganoderma had already been recorded in «Shen Nong Ben Cao Jing”. It was known that a person who had taken Lucid Ganoderma for a long term would have a healthy body and a long life. However, since it was really rare to have the chance to see and obtain Lucid Ganoderma, people always found it very mysterious. With more and more scientific researches, the ‘mysterious veil’ of Lucid Ganoderma is gradually removed nowadays.
The developmental characteristics of Lucid Ganoderma are very special. It usually grows and attaches to rotten tree trunk in a valley. There are three different growing processes, namely spore, mycelium and body. A spore is the seed of Lucid Ganoderma. When two spores merge together, they will start growing, initially as a mycelium and then as a body.
There are thousands and thousands of spores inside a body. When the spores are ripe, they will bounce out externally. This is the continuous circulation process of the entire life of Lucid Ganoderma.
The scope of application for Lucid Ganoderma is extremely wide. According to Chinese medical science, since Lucid Ganoderma penetrates into and works on the five key human organs, it can be served for the improvement in heart, lung, liver, pancreas and kidney. Lucid Ganoderma is suitable to various human systems including respiratory, circulatory, digestive, neural and locomotive. It covers illnesses of various aspects relating to internal medicine, surgery, gynaecology, paediatrics and EENT. The reason why Lucid Ganoderma is good for various diseases is due to its fundamental and tremendous effect on the enhancement of internal balance and the immune system to prevent from getting sick. Lucid Ganoderma is different from other common medications that cure specific diseases or supplementary nutrients that only address particular body needs.
Lucid Ganoderma helps to bi-directionally adjust the balance of human body functioning, regulate the internal mechanism and metabolism as well as enhancing the immune functions of the body in order to ensure that all internal organs and systems function properly.
Lucid Ganoderma:
a) Calming of nerves in the functions of nerves
b) Treatment of male/female menopause syndrome
c) Noticeable effects for the recovery of cancer patients after radiotherapy and chemotherapy
Effects of Lucid Ganoderma as evidenced by modern pharmacology:
a) Enhancement of the immune ability of human body, reduction of oxidized free radicals and prevention of aging
b) Facilitation and regulation of metabolism as well as maintenance of physiological balance
c) Improvement of diseases caused by the respiratory system
d) Enhancement of cardiovascular functions
e) Calming and analgesic effects
f) Remedy of functional damages caused by radiotherapy and chemotherapy
g) Protection of kidney, liver and pancreas
h) Detoxification
Lucid Ganoderma has been considered as the top of the highest rank medication. As pointed out by researches, Lucid Ganoderma has better pharmaceutical effects than Ginseng while three important characteristics are demonstrated by Lucid Ganoderma:
1) Lucid Ganoderma is non-toxic and it does not have any side-effect
2) It improves not only just one particular organ, but enhances the normalization of all organs
3) It assists to adjust physiological functions.